Warum altern die Simpsons nicht?

Warum altern die Simpsons nicht?

Regulär in Serie ging der Zeichentrick-Dauerbrenner „Die Simpsons“ in den USA im Jahr 1989, nach ersten Kurzauftritten in der „Tracey Ullman Show“ schon 1987. Geht man von dem richtigen Serienstart aus, wäre Bart Simpson im Jahr 2019 eigentlich 40 Jahre alt. Er ist aber immer noch ein zehnjähriger Grundschüler.

Warum altern die Simpsons nicht?

 

Kein Charakter in der Serie „Die Simpsons“ altert, weder die Mitglieder der Familie Simpson noch die Nebenfiguren. Dennoch steht die Zeit nicht still, die aktuellen Folgen spielen nicht mehr in den 1980er Jahren, sondern in der Gegenwart, mit allen technischen, kulturellen und politischen Gegebenheiten von heute. Der seit 30 Jahren 10 Jahre alte Bart und seine ebenso lange schon achtjährige Schwester Lisa surfen im Internet wie echte Kids von heute auch.

Das ist der Vorteil einer Zeichentrickserie. Viele Real-Serien, besonders solche, in denen Kinder und Jugendliche eine wichtige Rolle spielen, leiden darunter, dass die Darsteller und damit auch ihre Figuren immer älter werden. Süße Kinder, die für viele Lacher und Sympathien gesorgt haben, sind irgendwann nicht mehr süß, sondern pubertieren vor der Kamera. Die Dynamik einer Serie kann sich durch das natürliche Altern der Protagonisten sehr verändern. Das muss nicht zwangsläufig ein Nachteil sein, oft aber verlieren Serien dadurch viel von ihrem einstigen Charme.

Bei Zeichentrickserien muss sich darüber niemand Gedanken machen. Die gezeichneten Figuren können ewig in dem Alter bleiben, in dem sie waren, als die Serie gestartet ist und sich eine Fangemeinde aufgebaut hat. Die Macher einer Zeichentrickserie sind sehr frei darin, was sie verändern und was nicht. Die Natur pfuscht ihnen nicht ins Handwerk – oder zumindest weniger als bei Real-Serien.

Eine Laufzeit von drei Jahrzehnten macht sich durchaus in einer Zeichentrickserie bemerkbar, nicht nur dadurch, dass sich die Interessen der Kinder verändern oder der Haushalt moderner wird. Zum einen verändert sich der optische Stil mit der Zeit immer etwas, wird besser, schärfer, satter. Daneben passiert es leider auch, dass die Sprecher der Zeichentrickfiguren, ob Original- oder Synchronsprecher eines Landes wie Deutschland, sterben bzw. aufhören müssen/wollen. In manchen Fällen führt dies sogar dazu, dass die entsprechenden Zeichentrickcharaktere aus der Serie geschrieben werden – sie altern zwar nicht, ewiges Leben muss dies aber nicht bedeuten.

Zweifellos lässt sich eine Stimme unproblematischer ersetzen als ein Schauspieler, der vor der Kamera agiert. Das Aussehen, die Mimik und die Gestik der gezeichneten Figur bleiben auch mit einem neuen Sprecher völlig gleich, außerdem kann ein guter Sprecher die vorherige Stimme meist recht vernünftig imitieren. Dennoch: Wenn ein Sprecher über 20 Jahren einer Figur seine Stimme geliehen hat und dann verstirbt, ist es nachvollziehbar, wenn die Macher sich entschließen, diese Figur ebenfalls zu verabschieden, sofern sie nicht unverzichtbar ist.

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