Warum bin ich nah am Wasser gebaut?

Warum bin ich nah am Wasser gebaut?

Diese Frage habe ich mir persönlich auch schon sehr oft gestellt. Dass ich sprichwörtlich nahe am Wasser gebaut bin, wurde mir in meiner Kindheit erstmals so richtig bewusst, als ich den Film „Das letzte Einhorn“ gesehen habe. Mensch, musste ich da heulen! Danach hatte ich lange Zeit regelrecht Angst davor, mir Filme anzusehen, die nur ansatzweise das Prädikat „traurig“ trugen.

Warum bin ich nah am Wasser gebaut?

 

Mich bringen aber nicht nur Filme zum Weinen, sondern z.B. auch Bücher. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es wirklich nicht einfach ist, mit tränenden Augen zu lesen. So manches Buch musste ich erst einmal aus der Hand legen, um mein halbes Gesicht zu trocknen. Ich habe zudem schon so manche Träne vergossen bei Dokumentationen, mündlichen Geschichten und Liedern, wobei ich bei letzteren eher Gänsehaut bekomme als feuchte Augen.

Mein Schwachpunkt, der meine Tränendrüsen so richtig zur Höchstform auflaufen lässt, sind Todesfälle. Richtig schlimm wird es, wenn dabei Kinder involviert sind. Freilich ist schon eine gewisse Seriosität und Qualität von Nöten, um mich emotional zu ergreifen. Bei total überzogenen Filmen behalte ich mühelos trockene Augen. Daher mag ich Horrorfilme.

Bevor es zu gefühlvoll und persönlich wird, kommen wir wieder zurück zur Suchmaschinenanfrage „Warum bin ich nah am Wasser gebaut?“. Wenn Menschen, die normalerweise recht selten in Tränen ausbrechen, plötzlich nah am Wasser gebaut sind, kann dies hormonelle Gründe haben. Von Schwangeren kennen wir das beispielsweise ziemlich gut. Wer schon immer nah am Wasser gebaut war, so wie ich seit frühester Kindheit, der ist einfach nah am Wasser gebaut. Manche Menschen sind von Natur aus eher sensibel und lassen Dinge nahe an sich ran. Sie denken zu viel darüber nach. Andere Leute können Tragisches, Ungerechtes oder Berührendes viel besser von sich fernhalten, sie beziehen es weniger auf sich selbst.

Nah am Wasser gebaut zu sein ist keine Schande, trotz unschöner Ausdrücke wie „Heulsuse“ oder „Sensibelchen“, mit denen Betroffene mitunter gelabelt werden. Leben und leben lassen! Ich bezeichne Leute, die bei „Das letzte Einhorn“ nicht weinen müssen, ja auch nicht als „Gefühlskühlschränke“.

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